[Update] Time’s Up Newsletter

Überblick eines Rückblicks | Overview of a review

++ english below ++

Gemeinsam mit dem Nebel, dem Regen und dem Schnee begann nun auch jene Zeit, in der wir mit mehr Ruhe auf die vergangenen Monate zurückblicken können und zugleich die kommenden genauer skizzieren dürfen. Wodurch nun auch wieder einmal ausreichend Zeit vorhanden ist, einen etwas längeren rückblickenden Abriss ereignisreicher Wochen zu teilen.

Beginnen möchten wir gerne mit unserer Publikation Futures Brought to Life. Diese erlaubte uns, das seitens des FWF unterstützte Projekt CCA  – durchgeführt gemeinsam mit der Universität für angewandte Kunst – zu fassen und zu reflektieren. Ausgehend davon, dass die unmittelbare Erfahrung und die praktische Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen die Auffassungsgabe und die Vorstellungskapazität über Zukünfte steigern, entstand als finaler Akt dieses Projekts ein Kompendium welches unsere Erfahrungen, Überlegungen und Überraschungen sammelt und diese auch noch gleich mit den Stimmen von Praktiker*innen und Theoretiker*innen, die uns in unserem Tun inspirieren und unterstützen, zu bereichern.

Verweisen wollen wir im Kontext dieser Publikation mitunter auf ein im Futurepod erschienenes Interview, geführt von Peter Hayward, auf eine, in der Referentin erschienene, von Christian Wellmann verfassten Rezession und natürlich auf die Möglichkeit diese auch zu bestellen, indem ihr uns ein E-Mail an info@timesup.org schickt.

Ebenfalls viel Aufmerksamkeit schenkten wir der Erarbeitung und Umsetzung von Pick-A-Ticket. Einer „Experiential Future“ – sprich einer real erfahrbare, immersive Umgebung, die erlaubt Zukunft hautnah zu erforschen und in sie einzutauchen – im konkreten Fall ausgearbeitet für Altersgruppen zwischen 6-12 Jahren. Pick-A-Ticket kann seit Oktober 2023 im ZOOM Kindermuseum Wien erlebt werden. Wie der Titel, mit der Aufforderung ein Ticket, einen Fahrschein, zu wählen bereits anklingen lässt, will Pick-A-Ticket das Denken über das Wie, Warum und Wohin wir im Jahr 2047 reisen anregen. Erste Fotoeindrücke der Ausstellung finden sich in unserem Flickr-Fotoalbum, Blicke hinter die „Umsetzungskulisse“ oder auch die Eröffnung gewähren unser Online-Tagebuch – verschlagwortet mit Pick-A-Ticket.

Neben den „Experiential Futures“ sind es die „Futuring Exercises“, derer wir uns gerne bedienen, um die eingangs erwähnte Auffassungsgabe und Vorstellungskapazität über Zukünfte in Gang zu setzen. Hierbei handelt es sich um ein Workshopformat, in dem wir strukturiert und prozessorientiert das Spielerische in den Vordergrund stellen, um imaginatives-spekulatives Denken der Teilnehmer*innen anregen.

Dieser Futuring Exercises waren es gleich zwei, die wir kürzlich durchführen durften. Mit It’s AI, Stupid, konzentrierten wir uns auf den zukünftigen Alltag der Teilnehmer*innen, geprägt und gezeichnet von gegenwärtig existierenden Sorgen und Sehnsüchte, die aus aktuellen Entwicklungen von Künstlicher Intelligenz erwachsen. Abgestimmt auf „kurze Aufmerksamkeitspannen“ von Festivalbesucher*innen, bemühten wir uns Werkzeuge zu entwickeln, die in weniger als 30 Minuten erlauben ein basales Verständnis für die Entwicklung von Zukunftsszenarios zu erhaschen. It’s AI, Stupid wurde während des Ars Electronica Festivals 2023 am JKU-Square im Zirkus des Wissen durchgeführt. 

Die zweite Futuring Exercise – abgehalten in Arad (RO), als Teil der Europäischen Kulturhauptstadt Timișoara – hatte die zukünftige Entwicklungen von Urbanen Räumen im Auge. Im Verlauf von Prefigure Urban Spaces war es nicht nur eine wahre Freude den Enthusiasmus der zumeist jugendlichen Teilnehmer*innen zu beobachten, sondern auch höchst inspirierend deren umwelt- und sozialpolitischen Engagement in die entwickelten Szenarien einfließen zu sehen. Einen Abriss zum Ablauf und den entstanden Szenarien haben wir im Loose Diary beschrieben. Ein Interview der jungen Journalistin Denisa Ruzsa mit Time’s Up, geführt kurz vor unserer Rückreise, lässt sich in rumänisch und englisch in der Online Zeitung Critic Arad nachlesen.

Weniger in imaginierten Zukünften, als vielmehr im gegenwärtigem Jetzt verortet, war unser Beitrag zum 50-jährigen Jubiläum der Kunstuniversität Linz. Gerne feierten wir mit der und die Jubilarin – und zwar inmitten der Time’s Up Kombüse – oder zumindest einer Repräsentation dieser – die wir kurzerhand an die Universität verpflanzen. Behagliche Küchen, häufig jener Ort, an dem für alles Raum ist – für Anekdotisches, Planerisches, Tiefsinniges und wie neuerdings auch ganz sicher für das Hoch auf die Kunstuniversität Linz, die uns seit Jahren eine gute Partner*in ist, auszusprechen.

Und zu guter Letzt hier noch eine Zeile zum geliebten Time’s Up Hafenkino – nicht ohne tränendem Auge – da die aktuellen Temperaturen dieses ja für Monate verunmöglichen… Aber – so wie uns im kommenden Jahr Futuring Exercises und Experiential Futures Zeit in Anspruch nehmen werden, so freuen wir uns bereits jetzt schon Besucher*innen zu den Terminen des Time’s Up Hafenkinos willkommen heißen zu dürfen!

Jetzt ist es aber genug – und an der Zeit die nicht unbekannten Wünschen ans Ende unseres Schreibens zu stellen: bleibt menschlich, gesund und heiter und bitte schert euch über alle wie auch immer gearteten Grenzen und Gegenwartsfenster hinaus um andere.

Eure Time‘s Up Belegschaft

Time’s Up wird unterstützt durch Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport BMKOESLinz KulturLand OÖLinz AG


++ english ++

Along with the mist, the rain, and the snow, now is the time when we can reflect more calmly on the past few months and, at the same time, start to outline the upcoming ones with a bit more precision. This also means it’s once again the perfect time to share a somewhat longer retrospective rundown of some eventful weeks.

We would like to begin with our publication Futures Brought to Life. This allowed us to capture and reflect on the project CCA, supported by the FWF, carried out in collaboration with the University of Applied Arts. Starting from the premise that immediate experience and practical engagement with future questions enhance understanding and imaginative capacity about futures, the final act of this project resulted in a compendium that collects our experiences, reflections and surprises, enriched by the voices of practitioners and theorists who inspire and support us.

In the context of this publication, we would like to refer to an interview published on Futurepod, conducted by Peter Hayward, a review written by Christian Wellmann in the magazine Die Referentin, and of course, the opportunity to order a copy by sending us an email at info@timesup.org.

We also devoted much attention to the development and implementation of Pick-A-Ticket. An ‘Experiential Future’ – meaning a tangible, immersive environment that allows and encourages exploring and diving into the future – specifically designed for the age group from 6 to 12. Pick-A-Ticket has been open to be experienced since October 2023 at the ZOOM Children’s Museum Vienna. As the title suggests, inviting visitors to choose a ticket, the installation aims to stimulate thinking about how, why, and where we will travel in the year 2047. Initial photo impressions of the exhibition can be found in our Flickr photo album, glimpses behind the ‘implementation scenes,’ or the opening are provided in our online diary – tagged with Pick-A-Ticket.

Apart from ‘Experiential Futures,’ we also engage in ‘Futuring Exercises’ to stimulate understanding and imaginative capacity about futures. This workshop format emphasises playfulness to encourage imaginative and speculative thinking among participants.

We recently conducted two Futuring Exercises. With ‘It’s AI, Stupid‘, we focused on the future daily life of participants, shaped by current existing concerns and aspirations arising from developments in Artificial Intelligence. Tailored for the ‘short attention spans’ of festival-goers, we endeavoured to develop tools allowing a basic understanding of the development of future scenarios in less than 30 minutes. ‘It’s AI, Stupid’ took place during the Ars Electronica Festival 2023 at JKU-Square in the Circus of Knowledge.

The second Futuring Exercise – held in Arad (RO), as part of the European Capital of Culture Timișoara – focused on future developments in urban spaces. During Prefigure Urban Spaces, it was not only a joy to observe the enthusiasm of mostly young participants but also very inspiring to see their environmental and socio-political commitment incorporated into the developed scenarios. We have described an overview of the process and the scenarios in the Loose Diary. An interview by young journalist Denisa Ruzsa with Time’s Up, conducted shortly before our return, can be read in Romanian and English in the online newspaper Critic Arad.

Less in imagined futures but rather in the present moment was our contribution to the 50th anniversary of the University of Art Linz. We happily celebrated with the jubilee – right in the midst of the Time’s Up galley – or at least a representation of it – which we promptly transplanted to the university. Comfortable kitchens, often the place where everything is allowed – anecdotes, plans, profundities, and lately, undoubtedly, a toast to the University of Art Linz, which has been a good partner for us for years.

Last but not least, a line about the beloved Time’s Up Hafenkino – but not without a tearful eye, as the current temperatures prevent this for months… But – just as Futuring Exercises and Experiential Futures will take our time next year, we already look forward to welcoming visitors to the Time’s Up Hafenkino events in 2024!

But now, enough – it’s time to put the familiar wishes at the end of our letter: stay humane, healthy, and cheerful, and please go beyond all sorts of boundaries and present windows to care for others.

Your Time’s Up Crew


Time’s Up is supported by BMKOESLinz KulturLand OÖ & Linz AG

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