Seit vielen Jahren betreibt die Abteilung Visuelle Kommunikation der Kunstuniversität Linz die Vortragsreihe Schnittstelle – X und lädt im Zuge dieser, Gäste ein die sich durch interdisziplinäre Auseinandersetzung an der Schnittstelle zu Gestaltung und Fotografie auszeichnen. Am 13. Juni 2022 hatten wir als Schnittstelle x 60 Gesprächspartner*in das Vergnügen in diesem Rahmen das Tun, Denken und Scheitern von Time’s Up in einer anregenden und äußerst angenehmen Atmosphäre zu diskutieren.

Man würde meinen, dass es ein Leichtes (weil eben doch schon einige Male hinter sich gebracht) sei, einen Vortrag über Time’s Up vorzubereiten. Ist es ja zum Einen auch, an der Leidenschaft im Tun hapert es tatsächlich nicht und grundsätzlich hilft schlicht auch die “Dauer der Time’s Up Existenz” – sprich – an Material, an Ideen, an Projekten wird da nichts zu knapp… aber zugleich ist dann immer wieder aufs Neue wieder ungemein kompliziert … vielleicht ebenfalls der “Dauer der Time’s Up Existenz” geschuldet…?? Sicherlich aber der Tatsache, dass nur selten einer dieser Vorträge ohne der (völlig zurecht gestellten) Frage “Was Time’s Up denn nun sei?” (entweder erfragt durch das Publikum während des Vortrages, oder noch schlimmer(!) gestellt von uns selbst bei der Vorbereitung des Vortrages…) auskommt…
Warum wir uns nicht früher darauf besonnen hatten, dieser Frage mit einer schier endlosen Sammlung – zusammengetragen aus den Stimmen vieler Time’s Up Kompliz*innen – entgegenzutreten ist zwar schleierhaft, aber schlussendlich zweitrangig – wichtig ist dass wir ab Juni 2022 nie wieder in Verlegenheit geraten werden sobald die Frage was Time’s Up denn ist auftaucht!
Ab heute wird rezitiert und zitiert. Wird verwiesen auf die Time’s Up Publikation „Lückenhaft & Kryptisch | Ambiguous & Incomplete“ – genau genommen auf das Kapitel „Time’s Up in Kürze | Time’s Up in Short – Eine Multiplikation der Definition | A multiplication of the definition“. Über viele Seiten hinweg sind es nämlich hier die Stimmen Vieler die sich darum bemühen in bestmöglicher Kürze zu fassen, was Time’s Up in ihren Augen ist.
„Der Aussagegehalt liegt schliesslich in der Vervielfachung der Definition „Time’s Up ist …“, die im Singular immer unvollständig und unglücklich wirkt und sich als größte Anerkennung bestenfalls ein “Nicht ganz falsch” verdienen kann.
Time’s Up (2018): Lückenhaft & Kryptisch || Incomplete & Ambiguous.
Revolver Publishing. S 273
Ein wiederkehrendes Dilemma ist hiermit vom Tisch. So einfach. Dementsprechend entspannt und anregend zugleich war im Folgenden dann auch das Gespräch mit den Initiator*innen und Besucher*innen der Schnittstelle X.