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Liebe Leser*innen,
der Weg in die kälteren Tage wird spürbar kürzer. Fragen nach dem „Worauf sich vorzubereiten, wofür sich einzusetzen, wogegen sich zu wappnen,…“ werden im alltäglichen Leben zunehmend zu bedeutenden Größen. Fragen, die sich nicht mit verkürzten Antworten zufrieden geben wollen, sondern Sensibilität, Perspektivenvielfalt und Gelenkigkeit im Denken verlangen. Fragen, deren Antworten nicht zurückschrecken sollten vor deren Komplexität und noch weniger darauf bestehen sollten, prahlerische Einweg-Lösungen anzuerkennen.
Time’s Up wird nie wagen zu behaupten, zu wissen wie wir als Gesellschaft mit den großen Fragen, Themen und Herausforderungen unserer Zeit umzugehen haben. Time’s Up wird aber immer wagen, vorzuschlagen wie man sich ihnen nähern könnte.
Gemeinsam – ist da fraglos einmal ein grundlegendes Gebot (in unserer Denke). Zu einfach? Vielleicht. Wobei – Gemeinsam braucht viel. Die eingangs erwähnte Sensibilität, Perspektivenvielfalt und Gelenkigkeit im Denken allemal. Das Anerkennen von Diversität und Pluralismus ebenso. Es will ein „Ja, und…“ anstelle eines, „Ja, aber…“.
Bereits mit dieser feinen Abänderung im miteinander sprechen werden erweiterte Denk- und Möglichkeitsräume unterstützt – eine Abänderung, die wir gerne auch in von uns durchgeführten „Futuring Exercises“ vorschlagen zu praktizieren.
Dass wir besagte Futuring Exercises zuallererst einmal als „guided conversations“, also geleitete, geführte, versucht in Position gehaltene Konversationen erachten, haben wir kürzlich in einem Blogeintrag versucht darzustellen.
Zu welchen Ergebnissen – oder vielmehr zu welchen Möglichkeitsräumen solch eine Gesprächsführung führen kann, durften wir nach einer kurzen Time’s Up Sommerpause auch in den vergangenen Wochen beobachten.
Zum Beispiel bei der Festival University im Zuge des Ars Electronica Festivals – bei welcher wir mit den Teilnehmer*innen davon ausgingen, dass „Gute Lebensqualität für alle“ eine von der Zivilgesellschaft bewusst getroffene und verfolgte Entscheidung sei. Oder auch bei einem Auftakt-Workshop zum Thema „Post-Education“ in Arad (RO) wurde das „Ja, und…“ aktiv integriert. Wir freuen uns auf die weiterführende Kooperation im Zuge derer, unter Einbezug möglichst vieler Stimmen, ein experimenteller pädagogischen Leitfaden veröffentlicht wird, der künstlerische Praxen im Bildungssystem implementiert.
Da nun schon die kurze Sommerpause erwähnt ist, möchten wir auf das wiederbelebte Format unseres „Time’s Up Hafenkinos“ verweisen. Unter dem Motto „Sounds on Screen“ hatten wir mitunter das Vergnügen Produktionen von wertgeschätzten und lieben Freund*innen wie zum Beispiel Sandra Krampelhuber oder auch Wolfgang „Fadi“ Dorninger aus dem lokalem Umfeld zu sehen und zu diskutieren.
Um abschließend zu unterstreichen, dass wir uns den spürbar kälteren Tagen auch ganz buchstäblich entgegenstellen noch ein Hinweis auf eine Konzertveranstaltung kommende Woche:
Overdriven Dreams // Drone ambient im Handelshafen Linz
Ort: Time’s Up Labs – Industriezeile 33B / 4020 Linz (AT)
Datum: 04.10.2022 20:00
https://timesup.org/event22/overdriven
https://www.youtube.com/channel/UCvfoMy9gPANkzDAVvGWI32w
Auf dass wir hoffentlich einige von euch kommende Wochen sehen, verbleiben wir mit dem erneut innigem Wunsch, dass ihr gesund und menschlich bleiben mögt und ihr euch – über alle wie auch immer gearteten Grenzen und Gegenwartsfenster hinaus – um andere scheren werdet.
Eure Time‘s Up Crew
Time’s Up wird unterstützt durch das BMKOES, Linz Kultur, Land OÖ und die Linz AG. Viele unserer Aktivitäten füttern Curiouser and Curiouser, cried Alice: Rebuilding Janus from Cassandra and Pollyanna (CCA), ein kunstbasierten Forschungsprojekt des Instituts Design Investigations an der Universität für Angewandte Kunst Wien und Time’s Up. CCA wird vom Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK) des Austrian Science Fund (FWF): AR561 unterstützt.

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Dear Readers,
We are getting closer to the colder days. Questions about “what to prepare for, what to stand up for, what to equip oneself for,…” are increasingly becoming significant in everyday life. Questions that will not be satisfied with short answers, but demand sensitivity, diversity of perspective and flexibility in thinking. Questions whose answers should not shy away from their complexity and even less insist on simple answers proclaimed loudly.
Time’s Up will never dare to claim to know how we as a society should deal with the big questions, issues and challenges of our time. But Time’s Up will always dare to suggest how we might approach them.
Together – is unquestionably a fundamental imperative. Too simple? Perhaps. Whereby – togetherness needs a lot. The sensitivity, diversity of perspectives and flexibility in thinking mentioned above certainly. The recognition of diversity and pluralism as well. It wants a “Yes, and…” instead of a “Yes, but…”.
Already with this subtle change in talking to each other, expanded spaces of thinking and possibilities are supported – a change that we gladly practise in our “Futuring Exercises”.
We recently shared in a blog entry that we consider these Futuring Exercises first and foremost as guided conversations held in a specific context. We do not want to control, but to support and encourage thinking out loud, together.
After a short Time’s Up summer break, we were able to observe the results and the spaces of possibility that such guided conversations can lead to.
For example, at the Festival University at the Ars Electronica Festival we worked with the participants from the hypothesis that “good quality of life for all” was a decision consciously made and pursued by civil society. The “Yes, and…” was also actively integrated at a kick-off workshop on “Post-Education” in Arad (RO). We are looking forward to the publication of an experimental pedagogical guide, including as many voices as possible, introducing novel artistic practices in the education system.
Now that the short summer break has been mentioned, we would like to refer to the revived format of our “Time’s Up Hafenkino“. Under the motto “Sounds on Screen” we had the pleasure of seeing and discussing productions by dear friends such as Sandra Krampelhuber and Wolfgang “Fadi” Dorninger from the local scene.
Finally, to underline that we are also literally facing the noticeably colder days, here’s a suggestion of a concert event coming up next week:
Overdriven Dreams // Drone ambient at Handelshafen Linz
Venue: Time’s Up Labs – Industriezeile 33B / 4020 Linz (AT)
Date: 04.10.2022 20:00
https://timesup.org/event22/overdriven
https://www.youtube.com/channel/UCvfoMy9gPANkzDAVvGWI32w
Hopefully we will see some of you in the coming weeks, and we remain with the once again fervent wish that you may stay healthy and human, and that you will care for others – beyond all borders and present windows of whatever kind.
Your Time’s Up Crew
Time’s Up is supported by BMKOES, Linz Kultur, Land OÖ & Linz AG. A large share of our work feeds Curiouser and Curiouser, cried Alice: Rebuilding Janus from Cassandra and Pollyanna (CCA) a artbased research project from the Institute for Design Investigations at the University of Applied Arts Vienna und Time’s Up. It is supported by the Programme for Arts-based Research (PEEK) from Austrian Science Fund (FWF): AR561.